Print und TV

BR begleitet Hunde- Rettungstransport

3. April 2025

Ankunft im Partnertierheim Pfaffengrün

Anfang des Jahres trat der Bayerische Rundfunk mit uns in Kontakt. Man wolle gerne das Thema Auslandstierschutz kritisch beleuchten und aufzeigen, worauf es dabei zu achten gilt. Wir sind für jede Form der Aufklärung in der Bevölkerung – sowohl in Rumänien als auch hier in Deutschland – unendlich dankbar und so stimmten wir umgehend zu. Zwei Redakteurinnen, Annalena Sippl und Isabel Pogner, begleiteten also einen unserer Hunderettungstransporte. Sie waren bei der Ankunft von vier Hunden in unserem Partnertierheim Pfaffengrün live dabei. Hier können Sie sowohl die Video-Reportage als auch den ausführlichen, redaktionellen BR-Bericht sehen und lesen.

Ausgangspunkt Hunderettungstransport

Die Reise der Hunde startete in unserem rumänischen Tierheim Smeura, in dem wir mehr als 6.000 Schützlinge beherbergen und ihnen einen sicheren Hafen bieten. Das ist auch bitter nötig, denn seit dem Jahr 2013 gilt in Rumänien ein Tötungsgesetz für Straßenhunde. Diese werden eingefangen und in staatliche Tierheime/ Tötungsstationen gebracht. Nach einem Aufenthalt von 14 Tagen, ohne Adoption, dürfen sie dort politisch legitimiert getötet werden. Auch gegenüber unserer Smeura befindet sich eine solche Tötungsstation, die uns im Jahr 2014 vor die Nase gebaut wurde. Von Anfang an kämpften wir für die armen Seelen, die dort einsitzen müssen. Im 14-Tagesrythmus holen wir alle Hunde aus der gegenüberliegenden Tötungsstation heraus und retten sie in die Obhut unserer Smeura.

Die Schicksale der 4 Hunde

Die beiden erwachsenen Hunde, Namika und Toffy, die für die Vermittlung ins Tierheim Pfaffengrün ausreisen durften, teilen ebenfalls dieses Schicksal. Die beiden Welpen Jules und Vida hingegen waren zwar nicht in der Tötungsstation, haben aber ebenfalls traurige Schicksale. Jule wurde von unseren Smeura-Mitarbeitern mutterseelenallein auf der Straße aufgegriffen, während Vida mit zwei Geschwistern vor unserem Tierheim Smeura ausgesetzt wurde. Hätten wir sie nicht aufgenommen, wären sie ganz sicher eines Tages ebenfalls in der Tötungsstation gelandet.

Woran erkenne ich seriösen Auslandstierschutz?

Der BR-Bericht und die zugehörige Video-Reportage zeigen auf, wie wichtig es ist, sich bei all der vorherrschenden Not – sowohl als Tierheim hierzulande als auch als Adoptions-Interessent – nicht von Emotionen in den eigenen Entscheidungen lenken zu lassen. Ob und welche Hunde man bei sich aufnimmt, sollte niemals unüberlegt und aus Mitleid entschieden werden. E-Mails, in denen es heißt, man sei mitschuldig wenn man diese oder jene Hunde nicht sofort rette, seien emotionale Erpressung und unseriös. Wer auf solche Aufrufe eingeht, befeuere womöglich sogar noch das schreckliche System des Tötens. Zudem ist das persönliche Kennenlernen essentiell, um zu prüfen wie gut Hund und Mensch überhaupt zusammenpassen und ob auch alle Bedürfnisse im neuen Heim erfüllt werden können. Seriöse Vereine ermöglichen dieses ausgiebige Kennenlernen hierzulande über Partnertierheime oder Pflegestellen, die das Tier im Zweifel auch wieder zurücknehmen, sollte das Zusammenleben unerwartet doch nicht funktionieren. Darauf legt auch Ilona Wojahn, Präsidentin des bayerischen Tierschutzbundes, laut Reportage Wert. Für sie ende Tierschutz demnach nicht an Grenzen, solange er seriös und durchdacht erfolgt. Tiere sollten aber niemals anhand eines Fotos “bestellt” werden. Wenn es dann nicht passt, werden diese Hunde oft zum sogenannten Wanderpokal und schlussendlich als nicht mehr Vermittelbar zur Belastung für deutsche Tierheime.

Video-Reportage zeigt Merkmale für seriösen Auslandstierschutz

  • Niemals sollten die Tiere im Ausland aus Tötungsstationen oder anderen prekären Verhältnissen freigekauft werden, um nicht weitere finanzielle Anreize zu schaffen und damit eine nachhaltige Verbesserung der Lage zu verhindern.
  • Seriöse Tierschutzorganisationen treten transparent auf und sind vom Veterinäramt zugelassen
  • Sie versuchen die Situation vor Ort durch Kastrationen und Aufklärungsarbeit zu verbessern. Mit unserem Smeura Kastrations- und Registrationszentrum sowie unseren sechs Kastrationsmobilen konnten wir zum Beispiel im Jahr 2024 insgesamt 34.650 Kastrationen durchführen.
  • Keine Direktvermittlungen, damit wie oben beschrieben, vor der Adoption ausgiebiges Kennenlernen hierzulande möglich ist
  • Gesundheitschecks und Dokumentation im Heimtierausweis sollten obligatorisch sein

Eine ausführliche Checkliste für seriösen Auslandstierschutz finden Sie zudem hier: checkliste-fuer-serioesen-auslandstierschutz-aus-rb54.pdf

Zwei der Vier bereits vermittelt

Wir bedanken uns im Namen all unserer Schützlinge und unseres Teams für die Berichterstattung und die Hilfe bei der Aufklärungsarbeit hierzulande. Unsere Freude darüber, dass zwei der ehemaligen Smeura-Schützlinge über das Tierheim Pfaffengrün bereits ein liebevolles Zuhause gefunden haben, ist riesengroß. Von Herzen Danke an das Team unseres Partnertierheims für die tolle Vermittlungsarbeit. All unsere Daumen und Pfoten sind gedrückt, dass auch Namika und Vida ganz bald ihr Für-immer-Zuhause finden!
Den neuen Familien von Jule (jetzt Nala) und Toffy wünschen wir von Herzen eine wundervolle Zeit mit ihren neuen vierbeinigen Familienmitgliedern. Großartig, dass sie ihr Herz und ihr Zuhause für einen Tierschutzhund geöffnet haben und uns damit Hoffnung schenken. Jeder unserer Schützlinge, der es in ein besseres Leben schafft, gibt uns die Kraft, immer weiter für die Rechte der Straßentiere in Rumänien zu kämpfen!