Das Tierheim „Smeura“ in Pitesti: Das Asyl für Pitestis Straßen-Streunerhunde

Wie alles begann

Im März 2001 erfuhren wir durch die dringenden Hilferufe von Kollegen aus dem Tierschutz von der Not der Straßenhunde in Rumänien. So erfuhren wir u.a. auch, dass der Bürgermeister von Pitesti, einer Stadt, die etwa 120 km von Bukarest entfernt liegt, in kürzester Zeit Tausende von Streunerhunden auf grauenhafte Weise durch Formalinspritzen ins Herz bzw. durch Erschlagen und Vergiften umbringen hatte lassen. Wir schrieben dem Bürgermeister, er möge dieses barbarische Morden beenden und boten ihm an, dass wir die Verantwortung für seine restlichen Straßenhunde übernehmen wollten. Er war einverstanden.

Die ersten Rettungsaktionen

Daraufhin begaben wir uns nach Pitesti und mieteten das ca. 5 ha große Grundstück der SMEURA, einer ehemaligen Fuchsfarm. Ausführliche diesbezügliche Informationen finden Sie in unserem Homepage-Teil „Über uns“ weiter vorne.

Derzeit haben wir jedenfalls über 3.500 Hunde in der SMEURA. Darunter sind auch viele Welpen. Sie sind von der größten Süßigkeit – so wie überall auf unserer armen Welt. Da wir ja alle erwachsenen Hunde, die in unser Tierheim gebracht werden, sofort kastrieren, kommen bei uns in der Smeura keine Welpen auf die Welt, aber sie werden uns gebracht – ausgesetzte Welpen – von den Straßen und aus den Wäldern, wo sie hungrig herumtapsen und nach ihren Mamas rufen, die es aus irgendeinem Grunde nicht mehr zu geben scheint…. Das ist fürwahr alles sehr schlimm. Wir nehmen sie auf und versuchen sie großzuziehen. Zu groß wäre die Lebensgefahr für jedes arme Tier, das uns gebracht und nicht von uns aufgenommen würde!

Wir wollen uns um keinen Preis an den Armen schuldig machen! Einige Menschen hier haben die schreckliche Angewohnheit, daß sie alles, was sie nicht mehr brauchen können, im Wald entsorgen…!
All unsere Arbeit wird fast ausschließlich durch Spendengelder deutscher Tierfreunde finanziert, ohne deren Hilfe unsere Tiere ganz und gar verloren wären.

Unsere Ziele

Wir haben nicht die Absicht, alle Hunde ins Ausland zu bringen. Wir tun dies nur, solange wir keine anderen Möglichkeiten sehen, ihr Leben zu retten. Deshalb haben wir uns sehr bemüht, den Bürgermeister von Pitesti zu überzeugen, daß das Problem der vielen Straßenhunde nur durch konsequent durchgeführte Kastrations-Aktionen gelöst werden kann. Leider sind diese Bürgermeister oftmals ziemlich schwierig und nicht immer berechenbar.

Unser Ziel ist es, die durch uns kastrierten, gesunden Tiere wieder an ihre alten angestammten Plätze zurückzubringen, wo sie in Ruhe ihr Leben führen können, ohne sich weiter zu vermehren. Wir haben natürlich inzwischen längst alle ursprünglich in Pitesti lebenden Straßenhunde kastriert, aber es werden ununterbrochen von außerhalb der Stadt Hunde hereingebracht. Man spricht von ganzen Lastwagenladungen, die in Pitesti nächtens einfach nur ausgekippt werden. Was soll man da machen? Der Bürgermeister Pitestis unternimmt nichts dagegen – und vielleicht ist dies ja sogar besser so. Weiß Gott, was sie mit den armen Geschöpfen tun würden, hätten sie uns bzw. unsere Auffangstelle nicht als Ventil für ihre Boshaftigkeit!

Die alten, kranken und auch die aggressiven Tiere behalten wir in der SMEURA zurück. Wir behandeln sie und bemühen uns, ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Selbstverständlich kastrieren wir auch Katzen, die allerdings weniger gefährdet sind, weil sie sich verstecken und dadurch den Behörden nicht so leicht auffallen.

Inzwischen haben wir die SMEURA kaufen können. Sie war teuer für uns. Wir konnten sie glücklicherweise in Raten bezahlen, haben uns aber ungeheuerlich anstrengen müssen, um das zu schaffen. Glücklicherweise haben wir wunderbare Hilfe von Seiten einer sehr guten Frau erhalten, für die wir ewig dankbar sein werden.

Es waren übrigens auch schon Leute da, die sich das relativ große Areal mitten im Wald mit Kennerblick besahen. Einer von ihnen wies mich darauf hin, daß viele der Hunde in den Ausläufen ja eigentlich schon so alt wären, daß man sie mit gutem Gewissen „erlösen“ könne, worauf ich nur meinte, daß ja auch er dieses Alter sichtbarlich schon längst erreicht habe.

Er wies mich dennoch genüßlich darauf hin, daß er sich vorgenommen habe, „hier irgendwo“ ein großes abgelegenes Grundstück zu kaufen, auf dem er dann 18 Wochenendhäuser und eine Bar mit Namen „Robin Hood“ zu erstellen gedenke, und er fragte mich, wem denn das Areal dieses großen Tierheims eigentlich gehöre. Ich antwortete nur: „Uns“, worauf er sich rasch verabschiedete. Gott sei Dank, daß wir unsere Tiere gerade noch rechtzeitig durch den eigenen Erwerb des Grundstückes abgesichert haben!

Unsere Erfolge

Wir haben in Rumänien, wo die Straßenhunde leider immer noch nicht überall in Sicherheit sind, seit April 2001 ein riesiges Asyl aufgebaut – die „SMEURA“, das mit seinen derzeit über 3.500 Tieren laut Guinness-Book der Rekorde größte Tierheim der Welt. Dadurch konnten wir unzählige arme Straßenhunde vor dem sicheren Tod bewahren.

Nicht auszudenken, wie schrecklich es für all diese Geschöpfe gewesen wäre, wenn es uns hier nicht gäbe…!

Wenn Sie, liebe Leser, sich ausführlicher über unsere jetzige und / oder vergangene Arbeit informieren möchten, klicken Sie bitte auf die Titelseiten unserer jeweiligen Mitteilungshefte „Das kleine Licht“ (unter „Veröffentlichungen“)

Ich grüße Sie freundlich – Ihre Ute Langenkamp